Wir sprechen oft über die Bedeutung von Awareness-Training zur Verbesserung der Cybersicherheit in IhremUnternehmen. Obwohl dies ein wichtiger Aspekt ist, gibt es noch weitere Dinge zu bedenken, wenn es darum geht, auf welche Weise Sie das Awareness-Training durchführen möchten. Ein gutes und wirksames Awareness-Training kann auf viele Arten erfolgen. In diesem Blogeintrag gehe ich auf zwei allgemeine Ansätze für die Schulung Ihrer Mitarbeiter*innen ein: der traditionelle Unterricht und das E-Learning. Der Blogeintrag soll Ihnen bei der Entscheidung helfen, welche Kombination oder Form für Ihr Unternehmen am besten geeignet ist.
Was ist Traditionelles Lernen und was ist E-Learning?
Wir alle wissen, was traditionelles Lernen ist. Bestimmt erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind im Klassenraum saßen und dem Lehrer zuhörten, der vor der Tafel stand und über Geschichte oder Algebra sprach. Wenn Sie Ihre Beschäftigten mit traditionellen Lernmethoden schulen, gibt ein*e Lehrer*in eine bestimmte Anzahl von Lektionen, bei denen alle Teilnehmer*innen physisch im selben Raum anwesend sein müssen. Der*die Kursleiter*in vermittelt den Lerninhalt mündlich, manchmal mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation oder von Videos.
Im Gegensatz zu dem, was viele denken, handelt es sich beim E-Learning nicht einfach um denselben Unterricht in digitaler Form. Es geht vielmehr darum, verschiedene webbasierte und technologische Instrumente für Schulungen zu nutzen und das Lernen bestmöglich zu unterstützen.
Konkret könnte dies eine Kombination aus kurzen Texten, Videos und interaktiveren Tools (wie ein Quiz, ein Spiel oder ein Forum) bedeuten, die über eine Online-Plattform angeboten werden.
Welcher Ansatz ist besser?
Leider sind die Dinge nicht schwarz-weiß, dass man sagen könnte, welcher Ansatz besser ist. Beide Lernmethoden haben Vor- und Nachteile und können im richtigen Kontext effektiv eingesetzt werden.
Lernen im Klassenraum
Beim traditionellen Unterricht besteht der Vorteil darin, dass Ihre Beschäftigten und die Lehrkraft für eine bestimmte Zeit physisch zusammenkommen müssen.
Zunächst einmal bedeutet dies, dass sich Ihre Mitarbeitende ein oder zwei Stunden für den Unterricht explizit reservieren müssen. Dadurch wird sichergestellt, dass Ablenkungen auf ein Minimum reduziert werden und Sie die volle Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen erhalten.
Zweitens werden persönliche Interaktionen und Diskussionen mit der Lehrkraft sowie unter den Lernenden gefördert. Da sich alle gemeinsam als Gruppe mit den Lerninhalten beschäftigen, können Ihre Kollegen*innen möglicherweise genauso viel voneinander lernen wie von der Lehrkraft. Das bietet auch die Möglichkeit, Fragen direkt an einen „Experten“ zu stellen und Unklarheiten sofort zu klären.
Nachteile des Lernens im Klassenraum
Natürlich hat das traditionelle Lernen auch einige Nachteile. Zum einen könnte es sich als schwierig erweisen, physische Unterrichtseinheiten zu planen. Die meisten Arbeitnehmer haben einen vollen Terminkalender. Es kann daher eine ziemliche Herausforderung sein, ein oder zwei Stunden zu finden, in denen alle Beteiligte verfügbar sind (dies berücksichtigt nicht einmal die Organisations-, Aufbau- und Reisezeit).
Darüber hinaus ist die Anzahl der Lernenden möglicherweise zu groß oder sie sind geografisch getrennt, sodass die Lehrkraft das gleiche Training mehrmals für verschiedene Gruppen durchführen muss. Die Hinzuziehung externer Experten ist oft kostspielig, und die Wiederholung der gleichen Lektion kann das Budget belasten.
Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass die Lehrkraft einen langen Monolog hält, an dem sich die Zuhörer kaum beteiligen. Mit anderen Worten: Die Qualität des Unterrichts hängt in hohem Maße von der Stimmung und den Fähigkeiten des Lehrers sowie von der Bereitschaft der Lernenden zur aktiven Teilnahme ab. Außerdem fällt es vielen Menschen schwer, ihre Aufmerksamkeit für längere Unterrichtsstunden aufrechtzuerhalten.
E-learning
Viele der Nachteile des physischen Unterrichts werden durch den Hauptvorteil des E-Learnings unmittelbar ausgeglichen: Flexibilität.
Beim E-Learning haben die Teilnehmer unabhängig von Zeit und Ort, Zugang zu einer Vielzahl von Online-Tools und -Ressourcen. Der Lernstoff wird häufig in kleinere Abschnitte unterteilt, sodass die Teilnehmer in ihrem eigenen Tempo und Zeitplan lernen können.
Durch visuell ansprechende Grafiken und interaktive Tools wie Quiz, Simulationen oder Spiele ist es auch einfacher, Lernende zu motivieren und ihre Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Ihre Mitarbeiter*innen beschäftigen sich auf diese Weise über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich mit dem Lernstoff, was langfristig die Wissenserhaltung verbessert und zu einem tieferen Verständnis des Materials führt.
Darüber hinaus können die Lerninhalte in der Regel beliebig oft angesehen und wiederholt werden, sodass der*die Teilnehmer*in bei Bedarf das Erlernte auffrischen kann.
Schließlich ist E-Learning für größere Unternehmen auch wesentlich kostengünstiger. Eine E-Learning-Plattform kann verwendet werden, um die gesamte (globale) Organisation zu schulen, häufig durch einfache Integration mehrerer Sprachen.
Nachteile von E-Learning
E-Learning hat jedoch auch einige Nachteile.
Zunächst einmal gibt es beim E-Learning keine Lehrkraft und somit keine zentrale Autoritätsperson oder Experten, die konsultiert werden kann, wenn ein*e Mitarbeiter*in Fragen hat. Das Fehlen eines*r Lehrers*in bedeutet auch, dass der E-Learning-Kurs so gestaltet und formatiert sein muss, dass die Lernenden den Kurs selbstständig und ohne Anleitung absolvieren können.
Zweitens kann es aufgrund des selbständigen Lernens an interaktiven Diskussionen mangeln. Natürlich gibt es E-Learning-Plattformen mit Diskussionsforen, aber man könnte argumentieren, dass dies nicht dasselbe ist wie eine persönliche Diskussion vor Ort zu führen.
Nun...Welches soll ich dann wählen?
Für welche Lernmethode Sie sich entscheiden sollten, hängt stark von den spezifischen Gegebenheiten, den Bedürfnissen Ihres Unternehmens, sowie von dem Thema der jeweiligen Schulung ab.
Eine einfache Schlussfolgerung ist jedoch, dass ein gemischter Lernansatz, d.h. eine Kombination aus physischem Unterricht und E-Learning, in den meisten Situationen die beste Wahl ist.
Durch E-Learning kann Schulungsmaterial einfach und kostengünstig an die meisten Ihrer Mitarbeiter*innen bereitgestellt werden. Indem Sie regelmäßig neues Lernmaterial auf der Plattform anbieten, stellen Sie sicher, dass jeder Beschäftigte kontinuierlich mit diesen arbeiten kann. Langfristig wird sich das erlernte Wissen somit in deren Denkweise verankern.
In diesem Fall wäre E-Learning dann ein grundlegender Ansatz für den Unterricht, der gelegentlich durch physischen Unterricht ergänzt werden kann. Dieser würden Ihrem Team eine weitere Möglichkeit bieten, sich mit den Inhalten zu beschäftigen, die sie in den letzten Wochen oder Monaten gelernt haben.
Zudem würde jeder die Möglichkeit bekommen, Fragen zu stellen und Unklarheiten zu klären. Der physische Unterricht kann auch praxisorientierter sein, indem die Teilnehmer*innen beispielsweise das auf der Plattform Gelernte durch physische Übungen und Rollenspiele in die Tat umsetzen.
Mit einem solchen Ansatz haben Sie sehr gute Chancen, in Ihrem Unternehmen starke Lernergebnisse zu erzielen.
E-Learning als großartiges Werkzeug für Awareness-Training
Nach diesem kurzen Überblick über traditionelles Lernen und E-Learning wollen wir nun kurz über Awareness-Training sprechen. Darauf haben wir uns hier bei CyberPilot schließlich spezialisiert.
Beim Awareness-Training ist das Hauptziel - Sie ahnen es – Bewusstsein zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Mit anderen Worten: Es ist kein tiefes Verständnis des Themas erforderlich. Ihre Beschäftigten sollten sich einfach der verschiedenen Risiken bewusst sein und wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen.
Daher ist die Verwendung einer E-Learning-Lösung ein guter Ansatz für die Sensibilisierung. Häufige, kleine Wissenshäppchen, die verteilt werden, sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter*innen kontinuierlich auf dem neuesten Stand bleiben. Auf diese Weise werden Sie immer in der Lage sein, mit lästigen Cyber-Bedrohungen umzugehen.
Wie Sie in einigen unserer Blog-Beiträge zum Thema Sicherheitsbewusstsein lesen können, ist es außerdem wichtig, dass dieses Bewusstsein Teil der Unternehmenskultur wird. Denn nur aufmerksame Mitarbeiter*innen können einen starken IT-Sicherheitsschutz schaffen. Dies ist ein weiterer Grund, warum E-Learning ein hervorragendes Instrument ist. Indem Sie Ihre Beschäftigten immer wieder mit neuen Lernmaterialien dazu anregen, Phishing-E-Mails zu erkennen, sichere Passwörter zu erstellen, vertraulich mit Daten umzugehen usw., stellen Sie sicher, dass sie diese Verhaltensweisen langfristig verinnerlichen und ausüben.
Und nicht zuletzt kann es natürlich nicht schaden, einige Elemente des traditionellen Lernens zu integrieren. Durch die Kombination von E-Learning mit gelegentlichen praktischen Übungen, wie z. B. einer Phishing-Simulation, können Sie sicherstellen, dass Ihre Beschäftigten ihr Wissen in der Praxis anwenden können und wissen, wie IT-Bedrohungen im wirklichen Leben aussehen.
Auf diese Weise werden Sie fast garantiert große Fortschritte auf dem Weg zu einer starken IT-Sicherheitskultur in Ihrem Unternehmen erzielen.